Glück
Glück ist ein Zustand in uns, der so attraktiv
ist, dass alle Menschen diesen Zustand anstreben. Unser ganzes Leben
zielt auf diesen Zustand hin.
Was ist es, was uns unterstützt, dieses Ziel zu
erreichen?
Wir wollen einige Aspekte betrachten, die uns in
Richtung Glück unterstützen:
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Bedürfnisse: Wenn ich in der Lage bin, dass ich meine
wichtigsten Bedürfnisse erfüllen kann, dann ist das eine gute
Unterstützung, um Glück zu erfahren. Die Grundbedürfnisse der Psyche
sind (aus Heller, Entwicklungstrauma heilen):
Kontakt/Nähe: Fähigkeit, in
Berührung mit unserem Körper und unseren Emotionen zu sein, sowie
Kontakt mit anderen Menschen aufbauen zu können.
Einstimmung: Fähigkeit auf
eigene Bedürfnisse und Emotionen eingestimmt zu sein, sowie physisches
und emotional Nährendes zu erkennen, zu suchen und in sich
aufzunehmen
Vertrauen: Fähigkeit zu
einem gesunden Vertrauen in Andere und Zulassen einer gesunden
wechselseitigen Abhängigkeit.
Autonomie: Fähigkeit,
angemessene Grenzen zu setzen, nein zu sagen, ohne Angst und
Schuldgefühle seine Meinung zu sagen.
Liebe/Sexualität: Fähigkeit,
mit offenem Herzen zu leben, sowie liebevolle Beziehungen und eine
lebendige Sexualität miteinander zu verbinden.
Zugehörigkeit:
Wunsch nach Liebe, Freundschaft, Fürsorge und Gemeinschaft.
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Erlebnisfähigkeit: Meine fünf Sinne einsetzen um etwas zu
erleben. Wenn ich einen Baum betrachte mit seinen grünen Blättern,
seiner rauen Rinde, den Geruch der Erde wahrnehme in der er wurzelt,
dann erlebe ich etwas. Das Erleben dieses Baumes mit meinen Sinnen kann
mich glücklich machen.
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Sinnhaftigkeit: Es geht nicht darum, den Sinn des Lebens zu
finden, sondern den Sinn für das Leben zu entwickeln. Jeder Mensch
ist in sein Schicksal eingebunden und trotzdem hat er
Gestaltungsfreiheit in seiner Individuellen Weise. Wenn es mir gelingt,
auch in einer schwierigen Situation einen Sinn zu finden, dann fällt mir
das Aushalten viel leichter.
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Haltung zum Leben: Bereits in der Kindheit wird unsere Haltung
zum Leben geprägt. „Geld alleine macht nicht glücklich“ oder „Man muss
sich alles verdienen“ u.s.w. Das sind Glaubenssätze, die wir
verinnerlicht haben. Wenn wir bereit sind, unsere eigene Haltung zum
Leben zu hinterfragen und vielleicht auch zu korrigieren, dann weitet
das unseren Blick auf unser eigenes Leben.
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Dankbarkeit: Das Lebensthema des Benediktinermönchs David
Steindl-Rast ist die Dankbarkeit. Er sagt: „nicht das Glück macht uns
Dankbar, sondern die Dankbarkeit macht uns glücklich“.
Das waren jetzt einige Aspekte, die unserem
Glück förderlich sind. Wir erleben im Laufe unseres Lebens Negatives und
Positives. Wenn wir den Blick auch auf das Positive lenken können, dann
„lauert das Glück“ vielleicht an jeder Ecke. Speziell die Dankbarkeit
unterstütz uns dabei sehr.
Glück ist eine enorm große Sehnsucht in uns, so
dass sogar Forscher sich dem Thema angenommen haben und zu folgendem
Ergebnis gekommen sind:
Glück ist etwas sehr Individuelles. Das was mich
glücklich macht, ist nicht automatisch übertragbar auf
andere.
Unsere Lebensbedingungen wie Wohlstand, Status,
Geschlecht, Intelligenz oder Alter entscheiden nicht maßgeblich über
unser Glück.
Einen großen Einfluss auf unser Glück hat die
eigene Fähigkeit sich auf unterschiedliche Lebensbedingungen einzulassen
und anzupassen.
Unsere Lebenseinstellung beeinflusst uns ob wir
in Richtung Glück oder Leid tendieren. Jemand mit einer positiven
Lebenseinstellung wird mehr glückliche Momente erleben, als jemand mit
negativer Lebenseinstellung.